[BSOiPlusWorkflow] Workflow (Endbenutzerhandbuch)


Wie sich ein Workflowknoten während der Laufzeit verhält hängt nicht nur davon ab von welcher Klasse er stammt sondern wird vielmehr durch seine Parametrisierung bestimmt. Die Parametrisierung ist in drei Kategorien gegliedert:

  1. Konfiguration des Workflowknotens selbst
  2. Parametrisierung der Methodenparameter für den Aufruf der Funktionen im physikalischen Modell (Anwendung)
  3. Routing-Regeln

Ein Workflowknoten kann nicht im Designmodus parametrisiert werden. Falls noch ein roter Rahmen um das Workflowdiagramm erscheint, müssen Sie den Designmodus ausschalten indem Sie auf das rote Dreieck in der Statusleiste klicken. Der rote Rahmen und das Werkzeugfenster wird ausgeblendet. Die Anwendung befindet sich wieder im Ansichtsmodus. 
Selektieren Sie nun einen Workflowknoten und öffnen per Kontextmenü den Steuerungsdialog. 


Parameterliste

Mit der Konfiguration des Workflowknotens beeinflussen Sie sein Eigenverhalten. Sein Verhalten wird durch seine Eigenschaften bzw. Parameter bestimmt. Welche Parameter einstellbar sind definiert die Workflowklasse von der der Workflowknoten abstammt. Bitte lesen Sie dazu die entsprechende Klassendokumentation, um die Bedeutung der Parameter zu verstehen. Die einstellbaren Parameter werden in der Parameterliste (1) aufgelistet.

 

 

Parameter ändern

In der Spalte "Value/Wert" wird der aktuell gültige Wert angezeigt. Falls der Wert leer ist, dann wird ein Standardwert angenommen.

Wenn Sie den Wert ändern möchten, selektieren Sie den entsprechenden Parameter in der Parameterliste und drücken Sie die Taste "Parameter überschreiben" (2). Dadurch erscheint im unteren Fensterbereich ein dem Datentyp entsprechend passender Editor (3) mit dem Sie den Wert ändern bzw. überschreiben können. 

 

Erläuterung des Begriffs "Überschreiben":

Bei Nutzung von iPlus.MES werden Workflows aus verschiedenen Kontexten oder Datenobjekten referenziert und in der Oberfläche angezeigt. Die Kontexte bauen datentechnisch in einer bestimmten Reihenfolge aufeinander auf. An all diesen Stellen kann jeder Parameter von jedem Workflowknoten kontextbezogen verfeinert bzw. konkretisiert bzw. überschrieben werden. In iPlus.MES gibt es folgende vorgegebene Reihenfolge von Kontexten/Datenobjekten:

  1. Unterworkflows
  2. Aufruf von Unterworkflows durch Workflowknoten aus einem übergeordneten Workflow
  3. Materialworkflow
  4. Stückliste
  5. Produktionsauftrag

 

Parameter löschen

Das überschreiben eines Parameters hat zur Folge, dass in der Tabelle "Überschreibungen" (4) ein neuer Eintrag gemacht wird. Hier sehen Sie entsprechend der Kontext-Reihenfolge rückwärts wo dieser Parameter zuvor noch überschrieben wurde. Um Ihre Parameterüberschreibung wieder zu löschen klicken Sie bitte die Taste "Überschriebenen Parameter entfernen" (5). Die Zeile verschwindet aus der Tabelle und der letzte überschriebene Wert aus der Kontext-Reihenfolge wird wieder gültig.

 

Verweissuche

In der Karteikarte "Verweissuche" können Sie herausfinden an welchen weiteren Datenobjekten der selektierte Parameter überschrieben wurde. Es werden nur die Datenobjekte angezeigt die vom selben Typ sind (bzw. sich auf der selben Konkretisierungsstufe befinden) wie der des aktuellen Kontexts in der der Workflow angezeigt wird.

Beispiel: Bei der Darstellung des Workflows im Kontext der ausgewählten Stückliste (Datenobjekt) werden alle anderen Stücklisten, in denen dieser Parameter überschrieben wurde, in der Referenzsuche angezeigt. Wenn der Kontext ein Produktionsauftrag ist, erfolgt bei der Verweissuche nur die Suche nach Produktionsaufträgen.

 

 

Die Suche starten Sie mit der Taste "Suchen" (1). Optional können Sie Grenzwerte (2) eingeben um die Ergebnismenge zu reduzieren.

 

Massenaktualisierung

Eine Parameteränderung eines bestimmten Parameters kann sehr zeitintensiv sein, wenn viele Datenobjekte diesen Parameter überschrieben haben, weil Sie durch viele Datenobjekte navigieren und den entsprechenden Workflowknoten auswählen müssen, den Sie verändern möchten.

Vereinfacht wird dies mittels der Taste "Bei ausgewählten Datenobjekten anwenden". Kreuzen Sie dazu vorab die entsprechenden Datenobjekte in der Spalte "Ausgewählt" (3) an.


Parameterliste

Workflowknoten, die an ein physikalisches Modell gebunden sind, rufen während der Laufzeit eine sogenannte "Methode" auf und starten damit eine Funktion auf der belegten Maschine. Das Verhalten einer Funktion wird durch seine Parametrisierung bestimmt. Die Parametrisierung erfolgt durch das "Ausfüllen" der Parameterliste, die eine Methode besitzt. Eine Funktion kann auch mehrere Methoden anbieten wenn sie mit unterschiedlichen Parametersätzen arbeiten kann. Beim Editieren des Workflows wird jedoch schon die konkrete Methode ausgewählt und somit auch der Parametersatz von vorneherein festgelegt. Dieser Parametersatz wird in der Parameterliste (1) editiert die sich in der zweiten Karteikarte "Methode" befindet:

 

 

Achtung: Falls ein Workflowknoten von einer Klasse stammt, die nicht auf ein physikalisches Modell angewiesen ist, dann ist diese Karteikarte unsichtbar.

 

Parameter ändern

In der Spalte "Value/Wert" wird der aktuell gültige Wert angezeigt. Falls der Wert leer ist, dann wird ein Standardwert angenommen.

Wenn Sie den Wert ändern möchten, selektieren Sie den entsprechenden Parameter in der Parameterliste und drücken Sie die Taste "Parameter überschreiben" (2) (Der Begriff "Überschreiben" wurde im vorigen Absatz erklärt.). Dadurch erscheint im unteren Fensterbereich ein dem Datentyp entsprechend passender Editor (3) mit dem Sie den Wert ändern bzw. überschreiben können. 

 

Parameter löschen

Das überschreiben eines Parameters hat zur Folge, dass in der Tabelle "Überschreibungen" (4) ein neuer Eintrag gemacht wird. Hier sehen Sie entsprechend der Kontext-Reihenfolge rückwärts wo dieser Parameter zuvor noch überschrieben wurde. Um Ihre Parameterüberschreibung wieder zu löschen klicken Sie bitte die Taste "Überschriebenen Parameter entfernen" (5). Die Zeile verschwindet aus der Tabelle und der letzte überschriebene Wert aus der Kontext-Reihenfolge wird wieder gültig.

 

Verweissuche

In der Karteikarte "Verweissuche" können Sie herausfinden an welchen weiteren Datenobjekten der selektierte Parameter überschrieben wurde. Es werden nur die Datenobjekte angezeigt die vom selben Typ sind (bzw. sich auf der selben Konkretisierungsstufe befinden) wie der des aktuellen Kontexts in der der Workflow angezeigt wird.

Beispiel: Bei der Darstellung des Workflows im Kontext der ausgewählten Stückliste (Datenobjekt) werden alle anderen Stücklisten, in denen dieser Parameter überschrieben wurde, in der Referenzsuche angezeigt. Wenn der Kontext ein Produktionsauftrag ist, erfolgt bei der Verweissuche nur die Suche nach Produktionsaufträgen.

 

Die Suche starten Sie mit der Taste "Suchen" (1). Optional können Sie Grenzwerte (2) eingeben um die Ergebnismenge zu reduzieren.

 

Massenaktualisierung

Eine Parameteränderung eines bestimmten Parameters kann sehr zeitintensiv sein, wenn viele Datenobjekte diesen Parameter überschrieben haben, weil Sie durch viele Datenobjekte navigieren und den entsprechenden Workflowknoten auswählen müssen, den Sie verändern möchten.

Vereinfacht wird dies mittels der Taste "Bei ausgewählten Datenobjekten anwenden". Kreuzen Sie dazu vorab die entsprechenden Datenobjekte in der Spalte "Ausgewählt" (3) an.

 

Wichtig: Laufzeitverhalten!

Bevor ein Workflowknoten die Methode mit den zuletzt gültigen Werten (Überschreibungsreihenfolge) auf dem physikalischen Modell aufruft, kann er - seiner Implementierung entsprechend - diese Werte noch selbst verändern oder hinzufügen.


Im Abschnitt "Laufzeitverhalten und physikalisches Modell" wurde erklärt dass Gruppenknoten physikalische Resourcen belegen. Durch sogenannte "Routing Regeln" kann darauf Einfluss genommen werden.

Belegte Resourcen (Maschinen) verarbeiten Materialien bzw. stellen Produkte her. In automatisierten Prozessen muss das zu verarbeitende Material/Produkt an die Maschine hin- oder abtransportiert werden. Oft sind auch mehrere Maschinen in einer Reihe oder Netzwerk miteinander gekoppelt. Woher und wohin die Materialen transportiert werden sollen kann ebenfalls durch Routing Regeln definiert werden.

Workflowknoten, die Material beziehen werden als Materialbezugsknoten bezeichnet. Workflowknoten, die Material abtransportieren werden als Materialweiterleitungsknoten bezeichnet. 

Routing-Regeln können somit für drei unterschiedliche Typen von Workflowknoten eingestellt werden:

  1. Gruppenknoten
  2. Materialbezugsknoten
  3. Materialweiterleitungsknoten

Die Regel, die Sie einstellen möchten, selektieren Sie in der Regel-Liste (1). Im Editor für Regel-Einstellungen (2) nehmen Sie dann die Einstellungen vor:

 

 

Begriffserklärungen vorab

"Routensuche": In aktiven Workflows haben Materialbezugs- und Materialweiterleitungsknoten die Aufgabe einen geeigneten Weg/Transportstrecke in einer industriellen Produktionsanlage zu finden. Dabei müssen Restriktionen aus verschiedenen Definitionsebenen berücksichtigt werden. Das Resultat einer Routensuche ist eine optimale Route, die aus einer verzweigten und gerichteten Liste von Steuerungsmodulen besteht und als Vorgabe für die elektrotechnische Ansteuerung auf Feldebene dient. 

"Steuerungsmodul": (Synonym "Steuergerät") Elektronisches Modul das zur Ansteuerung von mechanischen Komponenten/Geräten dient.

 

Regeln für Gruppenknoten

"Erlaubte Instanzen": Grenzen Sie hier die Auswahl der belegbaren Resourcen / Prozessmodule ein. Grenzen Sie hier die Auswahl der belegbaren Resourcen / Prozessmodule ein. Wenn Sie kein Prozessmodul auswählen, dann kann der Gruppenknoten alle Resourcen in Betracht ziehen die von der selben Anwendungsdefintionsklasse abstammen.

 

Regeln für Materialbezugs- und Weiterleitungsknoten

"Ausgenommene Prozessmodule":
Ein Materialtransport kann nur zwischen zwei Prozessmodulen erfolgen, da diese in der Lage sind entweder Material zu lagern oder Material zu einem neuen Zwischen- oder Endprodukt zu fertigen.

  • Bei Materialbezugsknoten bedeutet es, dass die benötigten Materialien von anderen Prozessmodulen (Vorgänger) beschafft werden muss. Diese Vorgänger werden hier aufgelistet.
  • Bei Materialweiterleitungsknoten dagegen bedeutet es, dass das verarbeitete Material zu anderen Prozessmodulen (Nachfolger) weitertransportiert werden soll. Diese Nachfolger werden hier aufgelistet.

Durch das Ankreuzen eines Prozessmoduls erstellen Sie eine Regel die besagt, dass bei der Routensuche, dieses Prozessmodul ausgenommen werden soll.

"Ausgenommene Modularten":
Wurden die Wegbeziehungen von dem iPlus-Projektierer auf einer sehr detaillierten Ebene definiert indem auch Steuerungsmodule miteinbezogen wurden, dann werden alle Typen von Steuerungsmodulen hier aufgelistet, die bei der Routensuche ermittelt wurden. Falls Sie möchten, dass der Routensuchalgorithmus nur Wege findet bei denen bestimmte Steuerungsmodule nicht benutzt werden sollen, kreuzen Sie die entsprechende Modulart an.

"Routen Voreinstellung":
Ist das Ergebnis der Routensuche durch die zuvor genannten Restriktionen "Erlaubte Instanzen", "Ausgenommene Prozessmodule" und "Ausgenommene Modularten" nicht ausreichend, kann über die Routen-Voreinstellung eine oder mehrere exakte Routen im Vorfeld vordefiniert werden. Der Materialbezugsknoten wird daraufhin keine Routen mehr selbst errechnen sondern nur aus den vordefinierten die erstbeste (freie Route) auswählen. 
Um eine neue Route zu definieren, klicken Sie die Taste "Hinzufügen". Genaueres können  im Dokument Routenauswahldialog nachlesen. Mit der Taste "Anzeigen" öffnen Sie ebenfalls den Routenauswahldialog, um die ausgewählte Route grafisch anzuschauen oder zu verändern. Zum Entfernen einer Route klicken Sie bitte die "Löschen"-Taste.

 

Gemeinsame Regeln

"Haltepunkt":
Mit einem Haltepunkt können Sie die Workflowabarbeitung im Vorfeld an bestimmten Stellen anhalten. Der entsprechende Workflowknoten wird nicht gestartet und wartet auf ein aktives Einschreiten des Bedieners. Einen Haltepunkt können Sie bei fast allen Workflowknoten setzen. Alternativ können Sie einen Haltepunkt per Kontextmenü setzen oder entfernen. Ob ein Haltepunkt gesetzt wurde erkennen Sie am "Stop"-Symbol, der links unten an einem Workflowknoten eingeblendet wird.

 

Überschreibung

Routing-Regeln können genau so wie Konfigurations- oder Methodenparameter kontextabhängig überschrieben werden. Siehe "Erläuterung Überschreiben" im vorigen Abschnitt. An der Gruppierung (3) der Regel-Liste erkennen Sie die Reihenfolge der Kontexte.


Einen konfigurierten Workflowknoten erkennt man im Workflowdiagramm an seinen Symbolen, die in den Ecken eingeblendet werden:

"In diesem Kontext überschrieben". Dieses Symbol erscheint wenn entweder

  1. ein Konfigurations- oder Methodenparameter in diesem Kontext überschrieben 
  2. oder eine Routingregel in diesem Kontext definiert

wurde.

"In den vorhergehenden Kontexten definiert". Dieses Symbol erscheint wenn der Workflowknoten zwar konfiguriert wurde jedoch die Konfiguration aus einem der vorhergehenden Kontexte stammt.

"Haltepunkt gesetzt". Dieses Symbol erscheint, wenn die Routing-Regel "Haltepunkt" gesetzt worden ist - unabhängig davon ob in diesem oder einem der vorhergehenden Kontexte.